Kreativität in der Mangelwirtschaft
aus allem was machen


Von der Kriegs- und Nachkriegszeit des Mangels geprägt, landeten wir in der DDR-Planwirtschaft, in der es wiederum an vielem fehlte. Nicht alles konnten die Betriebe durch die staatlich verordnete Konsumgüterproduktion ausgleichen. Da machte die Not schon erfinderisch. Und so lautete das Motto: Bloß nichts wegschmeißen, da kann man noch was draus machen!

Schon damals handelte es sich um die heute viel gepriesene Nachhaltigkeit. Der Erfindungsreichtum der DDR-Bastler schien ungebremst und so manches Objekt entstand durch Umnutzung. Technisches Verständnis, Improvisationstalent und die Kunst der Materialbeschaffung bildeten hierbei die Grundvoraussetzungen.
Künstlerisch Interessierte trafen sich in verschiedenen Zirkeln. Auf der Suche nach Geschenkideen wurde gestrickt, gehäkelt und geflochten was das Zeug hielt. Oft half dabei auch die Zeitschrift „Guter Rat“ – wenn man sie erwischte.

In ihrer Freizeit bastelten die verpflichteten Verteidiger des Sozialismus – die Soldaten der Nationalen Volksarmee – mit großer Hingabe allerlei Geschenke für die Lieben daheim. Es entstanden aber auch Andenken an ihren Wehrdienst, wie das Modell eines russischen Abfangjägers.
Wegen Renovierungsarbeiten endete die Ausstellung bereits am 4. August 2023.